“Hey, where are you from?” … “Germany.” … “Ah cool, ich auch. Seid ihr länger in Barcelona?” … “Leider nur vier Tage und wir wissen noch gar nicht so richtig was wir uns alles ansehen wollen und morgen machen möchten.” … “Ich war schon mehrmals hier. Wenn ihr wollt zeige ich Euch morgen ein bisschen die Stadt – ich hoffe, ihr seid Frühaufsteher?!” … “Ja cool, gerne.”
Also kommt mit, ich nehme Euch mit auf einen 24-Stunden-Tag nach Barcelona.
9.00 Uhr
Der Wecker klingelt. Zum Ausschlafen bis Mittags ist an solch einem Tag leider keine Zeit. Ab ins Bad, anziehen, fertig machen und runter zum Frühstück. Gestärkt starten wir in einen langen Tag!
10.15 Uhr
Nun versammeln wir uns mit ein paar anderen aus dem Hostel im Eingangsbereich. In einer kleinen Gruppe machen wir uns nun, geführt vom einem Tour-Guide, auf den Weg zu einer etwa 90minütigen Stadtbesichtigung. Das beste an der Tour: sie ist kostenlos! Viele Hostels bieten solche FreeTours an, manche sogar mehrmals am Tag. Keine Bezahlung, also keine Motivation für den Guide, also schlechte Tour? Im Gegenteil: der Tour-Guide erhofft sich im Anschluss an die Stadtführung ein möglichst großzügiges Trinkgeld von uns – die Motivation, uns diese Tour im positiven Sinne unvergesslich zu machen ist dementsprechend hoch.
11.45 Uhr
Die Tour ist zu Ende – wir sind an der Plaça de Catalunya und haben einen ersten Eindruck von Barcelona bekommen. Nun ziehen wir auf eigene Faust weiter. Die Plaça de Catalunya liegt am oberen Ende der Rambla, Barcelonas berühmter Promenade. Rechts und links gibt es unzählige Restaurants mit Essen von mittelmäßiger Qualität, aber recht hohen Preisen. In der Mitte findet man einige Souvenierstände und Manteros, die ihre Markenimmitate an den Mann oder die Frau bringen wollen – Handtaschen, Sonnenbrillen, Fußball-Trikots aber auch einfach nur Decken und Selfie-Sticks.
Wir laufen die Ramblas natürlich dennoch entlang. Denn sie ist neben der Sagrada Família, für die uns heute leider keine Zeit bleiben wird, die wichtigste und bekannteste Sehenswürdigkeit der katalanischen Hauptstadt.
Wir halten ein bisschen verstärkt Ausschau nach rechts und entdecken ihn: den Mercat de la Boquerìa.
Der Mercat de la Boquerìa oder auch einfach nur La Boquerìa ist ein riesiger überdachter Markt mit allem, was man eben so auf einem Markt erwartet: Unmengen von Obstsäften und Obst in Plastikbechern, Schinken, Käse, Eis, Snacks für unterwegs und zum dort essen. Schon einige Male habe ich mir hier einen Becher mit gemischtem Obst gekauft. Wir schauen uns hier ein bisschen um – 30-45 Minuten sollten aber genügen.
12.30 Uhr
Die unzähligen Stände mit Leckereien haben uns nun hungrig gemacht – es ist ja auch Mittagszeit, wenn auch für spanische Verhältnisse noch sehr früher Mittag. Mögt ihr Paella? Ja … ja … ja … noch nie gegessen? Das ändern wir jetzt. Paella gehört zu Spanien wie die Currywurst zu Berlin – in einer Querstraße der Rambla, da wo das Essen eine bessere Qualität hat udn es nicht so voll ist, bestellen wir uns für ca. 12 Euro eine Paella. Meine Lieblingssorte ist die mit Meeresfrüchten. Welche Paella esst ihr am Liebsten? Schreibt es mir gerne in die Kommentarbox.
14.00 Uhr
Aufessen, zahlen und gehen – ca. 5 bis 10 Prozent Trinkgeld sind hier üblich. Vom Restaurant gehen wir nun an den Strand von Barceloneta. Klar, Barcelona bietet unzählige architektonische Wunderwerke Gaudís, aber BCN liegt eben auch am Strand – eine Tatsache, für die die Stadt sicher von vielen anderen europäischen Großstädten beneidet wird.
Die Sonne scheint, es ist relativ warm – perfekter Zeitpunkt, um ein/zwei Stündchen am Strand zu chillen. Super warm ist es nicht mehr – Oktober, das Wasser hat noch etwa 20°C. Traut ihr Euch trotzdem rein? Aber Achtung! Immer schön die Wertsachen im Auge behalten.
16.00 Uhr
Mit der Metro fahren wir von Barceloneta bis Verdaguer. Von dort sind es ist es noch eine Station oder ein paar Minuten Fußweg bis zur Sagrada Família. Unser Stadtrundgang war ja ziemlich spontan, deswegen haben wir noch keine Tickets. Vorbestellen* hätte den Vorteil, dass wir nicht so lange anstehen müssen – das bleibt uns nun nicht erspart. 15 Euro zahlen wir pro Person. Ich finde, das ist recht teuer, aber es lohnt sich, das bekannteste Bauwerk Gaudís auch von innen zu bestaunen. Nach der stundenlangen Wartezeit schauen wir uns die über 130 Jahre alte Baustelle etwa eine Stunde lang an.
19.30 Uhr
Bekommt ihr auch langsam wieder Hunger? Hier um die Sagrada Família herum gibt es einiges, auf das ich jetzt Lust hätte. Ich bin ja großer McDonald’s Fan. Aber es gibt auch eine Xurreria (span. Churrería). Dort gibt es – wie der Name schon sagt – Xurros (span. Churros). Das ist ein super leckeres Fettgebäck. Besonders gut schmeckt das mit heißer Schokolade.
Ganz in Ruhe essen wir eine Kleinigkeit bis wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel machen.
20.45 Uhr
Ich finde, für heute sind wir genug gelaufen – aber genug gesehen haben wir noch nicht. Wir steigen in die lilafarbene Metro-Linie L2 und fahren bis zur Endstation Paral-lel. Dort steigen wir in die grüne Linie L3 um und fahren bis zur Plaça d’Espanya. Nach etwa 20 Minuten Fahrtzeit sind wir da. Die Plaça d’Espanya ist nett anzusehen, gerade im Dunkeln – doch nicht der Grund, weswegen wir hier sind. Schaut mal nach dort hinten, hinter den beiden Türmen, die für die Weltausstellung erbaut wurden und als Eingangstor zum Messegelände dienten: dieser große Palast ist der Palau Nacional, Sitz des Museu Nacional d’Art de Catalunya. Und wenn nun Eure Blicke die Wasserfälle hinunterwandern erblickt ihr unten den Font Màgica. Ab 21 Uhr sind hier nacheinander drei ca. 20 Minuten lange Wasserspiele zu bewundern. Diese sind der Grund für unser Kommen.
Traumhaft schön! Muss man wirklich mal gesehen haben, findet ihr nicht? Nun aber genug für heute. Was, ins Bett gehen, jetzt schon – 22 Uhr? Nein, wir fahren jetzt mit der Metro bis zum Liceu und von dort laufen wir ein paar Schritte bis zu unserem Hostel. Und jetzt machen wir uns schick. Das schönste Hemd, ein tolles Kleid, Haargel, Parfum, Schmuck – wir gehen feiern. Barcelona ist eine Partystadt. Unzählige Clubs gibt es hier – Opium, Moog, Razzmatazz, um nur einige bekannte zu nennen. Feste Preise gibt es in vielen Clubs nicht, sondern sind abhängig vom Wochentag, von der an dem Abend spielenden Band oder sonstwas. Häufig ermöglichen Flyer sogar ganz kostenfreien Eintritt. Doch wo bekommen wir die jetzt noch her? Auf der Straße werden sie verteilt, oft liegen sie in den Hostels aus und sogar am Eingang des entsprechenden Clubs werden diese noch verteilt. Wir gehen ins Moog, dahin laufen wir nur acht Minuten, der Eintritt kostet 10 Euro. Das ist ein relativ kleiner Club, aber trotzdem ganz beliebt.
0.00 Uhr
Dass Mädels immer so lange brauchen, um fertig zu werden … Wir Jungs sind schon seit über einer halben Stunde fertig und sitzen auf unseren Betten. Vielleicht ein guter Moment, um mal in den Reiseführer zu schauen und zu gucken, was morgen auf dem Programm stehen könnte?!
0.30 Uhr
Nun stehen wir endlich in der Warteschlange am Moog. Wenn ihr von diesem Tag noch nicht k.o. genug seid, dann seid ihr es spätestens nachdem wir uns hier ausgepowert haben. Dann möchten wir sicher nur noch ins Bett … und wahrscheinlich verpassen wir morgen das Frühstück – vielleicht sogar um ein paar Stunden.
… wann waren wir zu Hause? Ich weiß es nicht mehr. 4 Uhr … oder war es schon um 5 Uhr? Es war jedenfalls ein super cooler Tag, wir haben viel erlebt, viel Spaß gehabt – Barcelona ist eine großartige und vielseitige Stadt.
Ich hoffe für Euch, dass ihr, liebe Leser dieses Beitrages, mehr als nur 24 Stunden Zeit habt, um diese schöne Stadt zu erkunden. Ich denke, vier bis fünf Tage solltet ihr mindestens einplanen.
Flüge gibt es sehr günstige. Mit Ryanair oder Easyjet kommt ihr schon ab 50 bis 100 Euro hierher. Was dann noch fehlt ist die Unterkunft. Hostels gibt es in Barcelona wie Sand am Meer. Aber nicht alle sind auch gut. In meinem Barcelona-Hostels-Check habe ich dreizehn der preiswertesten Hostels für Euch unter die Lupe genommen.
[…] und muss sich nicht an der Kasse anstellen. Gerade wenn Du nur ein paar Tage oder sogar nur 24 Stunden in Barcelona bist und ein großes Besichtigungsprogramm vor Dir hast, sind solche Sagrada Família Tickets […]
Klingt nach einem richtig vollem Tag 🙂
Dort muss ich unbedingt mal hin! 🙂
Liebe Grüße,
Jasmin.
Barcelona…
Ich freue mich nächstes Jahr auf meinen ersten Halbmarathon in Barcelona.
Vielen Dank für Deine kurzweiligen Einblicke
Hallöchen,
Barcelona ist einfach so eine traumhaft schöne Stadt*-* tolle Eindrücke!
Grüße
Lisa xx von http://daiisyli.com
wow, der Tag klingt wirklich sehr, sehr ereignisreich. Da wäre ich am Ende des Tages auch k.o ins Bett gefallen. Aber der ein, oder andere Tagespunkt klingt wirklich toll. Ich finde in Barcelona super, dass der Strand so nah ist und hätte wahrscheinlich dort einen kleinen Mittagsschlaf in der Sonne eingeplant 😀
Lieben Gruß und viel Spaß beim Reisen 🙂
Hallo Svenja,
da gebe ich Dir recht, das wäre ein super anstrengendes Programm. Aber man hat ja im Normalfall sicher mehr als nur einen Tag in Barcelona, da kann man sich das ja ein bisschen einteilen.
Das wirklich super, ja. Auch, dass in BCN einfach alles gibt. Strand/Meer, Berge Stadt und Natur – perfekt.
Liebe Grüße
Peter
Super Beitrag – auch wenn ich die Leute, die an fremden Orten zu McDonald’s gehen nie verstehen werde! Ich fliege im März das erste Mal nach Barcelona und die Vorfreue ist schon riesig.
♡Kristina
TheKontemporary
Hi Kristina,
ich bin auch dafür, landestypische Spezialitäten zu probieren. Aber zwischendurch finde ich es einfach toll “Vertrautes” essen zu können. Obwohl es schon geschmackliche Unterschiede zu McDonalds in Deutschland gibt – spanische Chickenburger schmecken mir gar nicht.
Ich fliege auch im März wieder nach Barcelona – gemeinsam mit einem Freund, aber leider nur drei Tage. Hast Du schon Pläne für Deinen Urlaub? Ich kann Dir empfehlen Tickets im Voraus zu kaufen, dann ersparst Du Dir die langen Wartezeiten. Bei der Sagrada Família zum Beispiel kann man sonst schon mal zwei Stunden anstehen. Schau doch mal auf Ticketbar Barcelona vorbei.
Wenn Du sonst irgendwelche Tipps für Barcelona brauchst, melde Dich gerne.
Liebe Grüße!
Peter
Barcelona steht schon ewig auf meiner Reiseliste.
Irgendwie habe ich es noch immer nie dahin geschafft.
Könnte daran liegen das meine Reiseliste sehr sehr lang ist. 🙂
Ein super Reisebericht lieber Peter!
Liebste Grüße Tamara
http://www.fashionladyloves.com/
Hi Tamara,
vielen Dank! Eine lange Reiseliste habe ich auch, Reisen ist für mich das Schönste überhaupt. Ich möchte möglichst viel Neues erleben, aber zwischendurch schaue ich mittlerweile immer öfter in Barcelona vorbei.
Liebe Grüße
Peter
Barcelona steht schon lange auf meiner Reiseziele-Liste, bisher war ich aber leider noch nie dort.
Hallo Ann-Kathrin,
dann solltest Du das unbedingt bald ändern, Barcelona ist wunderschön. Wenn Du in der Nebensaison fliegst ist es noch nicht ganz so heiß und es gibt super preiswerte Flüge. Ich fliege im März wieder nach BCN, für 25 Euro pro Flug.
Liebe Grüße
Peter
Also ich bin ja nicht das erste Mal in Barcelona und denke schon einige dort zu kennen aber du schaffst es, dass ich mich nochmals neu orientiere Peter! Toller einblick in eine der schönsten Städte Europas! Frohes Neues dir und deiner Familie, Petra
Hallo Petra,
schön, dass Dir der Beitrag gefallen hat. Dir auch alles Gute für 2017.
Liebe Grüße
Peter
[…] Nächster Beitrag → […]
Barcelon gehört für mich zu der schönsten Stadt Europas! Warum ist eigentlich schwer auszumachen aber vermuttlich ist es die mischung aus Stadt und Meer. Auch vermittelt es südliches Klima und vertritt noch spanische WErte! für mich eigentlich unschlagbar!
Hallo Irene,
das sehe ich ganz genauso. In Barcelona hat man von allem etwas: Meer, Berge und natürlich die Stadt an sich. Zumindest in Europa ist das einzigartig – einzigartig schön.
interessanter Vergleich und (ja sorry das ich mich hier einklinge Peterr 🙂 ) aber barcelona ist sicher einzigartig aber weil du hier diese Vergleiche ziehst das interessiert mich dann doch und ich hab angefangen zu grübeln und mir ist hier sofort Innsbruck in AT eingefallen. ebenso Berge in umittelbarer Nachbarschaft und das Meer im Sommer auch gleich zu Füßen! 🙂 Alles gute im neuen Jahr! PS: toller ARtikel!
Hallo Andrea,
viele Dank für Deinen Kommentar. Du hast recht, Innsbruck ist auch eine sehr schöne Stadt. Allerdings kann ich mir kein richtiges Urteil erlauben, weil ich die Stadt kaum kenne. Und ich muss sagen, ein längerer Besuch in Innsbruck reizt mich im Moment nicht so sehr wie Barcelona – allerdings steht das natürlich wie sehr viele andere Städte auch auf meiner Liste.
Liebe Grüße
Peter
Hallo Peter, habe mit Vergnügen deinen Reisebericht gelesen. Wirklich gut gelungen. Deine Sprache ist geschliffener geworden. Mach weiter!
Vielen Dank für Deinen Kommentar.