
Die Sagrada Família – © Foto: Peter R. Stuhlmann
Die Geschichte der Sagrada Família
Der vollständige Name der noch unfertigen Kirche lautet “Basílica i Temple Expiatori de la Sagrada Família”, zu deutsch Basilika und Sühnetempel der Heiligen Familie. Joseph Maria Bocabella – ein angesehener Bürger der Stadt – fasste 1874 den Plan, in Barcelona nach dem Vorbild italienischer Kirchenbauten eine große Sühnekirche erbauen zu lassen. Als erster Architekt wurde 1882 Francesco del Villar verpflichtet. Aber bereits nach einem Jahr Bauzeit kam es zwischen den Bauherren und dem Architekten zum Zerwürfnis und Antoni Gaudí – später einer der berühmtesten Vertreter des Modernisme Català – wurde sein Nachfolger. Er verwarf del Villars Ideen und plante statt dessen schlichtem dreischiffigen Bau eine atemberaubende riesige Kirche mit fünf Schiffen, 18 Türmen und vier prächtigen Schaufassaden. 43 Jahre lang sollte der berühmte und von seiner Arbeit besessene Gaudí an seiner Kirche arbeiten, bis er im Jahr 1926 von einer Straßenbahn überfahren und getötet wurde. Danach ruhte der Bau 24 Jahre lang, bis sich Architekten fanden, die ihn anhand überlieferter Gedanken Gaudís und verschiedener rekonstruierter Modelle weiterführten. Im Jahr 2010 waren der Innenraum der Kirche und zwei der Schaufassaden fertiggestellt und acht der geplanten achtzehn Türme ragten in den Himmel Barcelonas. Im November 2010 weihte Papst Benedikt XVI. das Gotteshaus und erhob es in den Rang einer Basilikia minor. Entgültig fertig werden soll der Bau im Jahr 2026, dem 100. Todestag Gaudís.
Die sehr beeindruckende Decke der Sagrada Família – © Foto: Peter R. Stuhlmann
Die Schönheit der Sagrada Família
Ob Du sie traumhaft schön oder irgendwie erschlagend findest, musst Du selbst herausfinden. Auf jeden Fall aber ist die Sagrada Família eines der exotischsten sakralen Bauwerke der Welt. Schon allein seine Größe ist atemberaubend. Das fünfschiffige Langhaus ist 90 Meter lang, 45 Meter breit und über der Apsis 75 Meter hoch. Das Querhaus misst 60 x 30 Meter. Die bereits fertigen spindelartigen Türme sind bis zu 112 Meter hoch und erinnern an die Türme von Sandburgen. Mit ihren langen senkrechten Scharten und den aufgesetzten geometrischen Figuren muten sie kubistisch an. Gaudí liebte die Natur in der Architektur und holte sich die meisten seiner Ideen in der Natur. Deshalb sehen auch die Kirchenpfeiler aus wie riesige Bäume und steinerne Äste mit stilisierten Blättern stützen die Gewölbe. Durch bunte Glasfenster scheint die Sonne auf den Altar mit dem mit Weinreben verzierten Baldachin und die dahinter liegende Weihnachtsfassade. Die bereits zu Gaudis Lebzeiten gefertigte Geburtsfassade mit ihren drei Portalen an der Nordostseite der Basilika zeigt die Geburt Jesu und Geschichten aus seinem Leben. Auch die Passionsfassade an der Südwestseite ist fertiggestellt. Die Türme sind untereinander mit Brücken verbunden. Du kannst sie über steile Wendeltreppen ersteigen, es gibt aber auch einen Fahrstuhl. Von oben aus hast Du einen herrlichen Blick über Barcelona.
Innenraum der Sagrada Família – © Foto: Peter R. Stuhlmann
[…] Hast Du schon meinen letzten Beitrag gelesen? Ich habe über die Sagrada Família geschrieben – auch eine von Gaudí entworfene spanische Sehenswürdigkeit, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist: Die Sagrada Família – eines der exotischsten sakralen Bauwerke der Welt […]